Freitag, 22. Februar 2019

Motion Markus Lang vom 22. Februar 2019 betreffend Einrichtung einer Begegnungszone im Zentrum Brugg.

Antrag: Der Stadtrat wird eingeladen, dem Einwohnerrat Bericht und Antrag zur Einrichtung einer Begegnungszone im Zentrum Brugg zwischen Einmündung Paradiesstrasse /Badenerstrasse und Fussgängerstreifen Laurstrasse auf der Höhe des Schweizer Bauernverbandes zu stellen.

Begründung:

Bei der Volksabstimmung zur Einführung von Tempo 30 in den Wohnquartieren wurde deutlich, dass insbesondere der Wegfall von Fussgängerstreifen im Bereich Eisi als gefährlich wahrgenommen wurde. Dies insbesondere deshalb, weil der rollende Verkehr bei Tempo 30 auf der Strasse Vortritt hat. Die Gegner der damaligen Vorlage betonten, dass sie nicht grundsätzlich gegen Tempo 30 seien, sondern insbesondere das Wohl der schwächeren Verkehrsteilnehmer im Auge hätten. Da davon auszugehen ist, dass Verkehrssicherheit wie Wohnqualität nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung haben, gilt es nun, gezielt Massnahmen umzusetzen, welche punktuell greifen und den Bedenken in Bezug auf die Sicherheit Rechnung tragen.

Der Zentrumsbereich mit viel rollendem Verkehr und zahlreichen Fussgängern auf verschiedensten Verkehrsachsen ist prädestiniert für eine Begegnungszone. Fussgänger geniessen in einer Begegnungszone Vortritt, dürfen den Verkehr jedoch nicht unnötig behindern. Mit dem jetzigen Verkehrsregime gibt es ein ständiges «Stop-and-go», ein gewisser Anteil von Verkehrsteilnehmern muss immer warten. Die Erfahrungen mit bestehenden Begegnungszonen zeigen auf, dass ein ruhiger und kontinuierlicher Verkehrsfluss ohne Stockungen entsteht. Mit einer Begegnungszone kann das zentrale Gebiet zwischen Neumarkt und Eisi von einem Verkehrsraum in einen hochwertigen städtischen Raum mit Identifikationscharakter verwandelt werden. Damit wird das alte Problem gelöst, an dem Brugg schon seit Jahrzehnten krankt: Wie bringt man Neumarkt und Altstadt zusammen? Wie schafft man eine harmonische Verbindung zwischen diesen beiden Zentren, wie kann man sie zu einem natürlichen Ganzen verschmelzen lassen? Damit ist klar, dass die Begegnungszone sich nicht nur positiv auf das Verkehrsgeschehen auswirkt, sondern ganz wesentlichen städtebaulichen Einfluss hat. Seit 17 Jahren entstehen überall in der Schweiz Begegnungszonen. Oft wird vor der Einführung von Begegnungszonen diesen Projekten mit Skepsis begegnet und es formiert sich Widerstand. Die Bedenken lösen sich nach der Einführung aufgrund der positiven Erfahrungen auf. Aus der Verkehrsfläche wird ein Begegnungsraum, der allen Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit bietet.